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Debatten

GIBT ES EINE EUROPÄISCHE ÖFFENTLICHKEIT?

Es ist ein oft geklagtes Leid: Europa hat Schwierigkeiten sich als gelebte politische Wohngemeinschaft zu etablieren, da die politischen Debatten in nationalen Räumen verhaftet bleiben. Eine transnationale Auseinandersetzung über Nationalgrenzen hinweg findet kaum statt. Es gibt Blasen grenzüberschreitender Kommunikation wie etwa in der Wissenschaft (siehe etwa die EDAP papers) oder journalistische Nischen (siehe etwa Cafe Babel). Insgesamt ist politische Kommunikation aber nach Sprachgrenzen national abgeschottet. Die demokratiepolitischen Kosten sprachlicher Vielfalt sind beträchtlich. Dazu referierte Professor Dr. Stephan Russ-Mohl. Der Vortrag war eingebettet in einen kleinen Europäischen Juristentag – unter der Federführung von Dr. Dirk Buschle, Vizedirektor der Europäischen Energie Gemeinschaft. Man wanderte durch Südtirol und debattierte im Palais.

 

LINKS:

  • Info zu Stephan Russ-Mohl auf der Seite des European Observatory for Journalism (EOJ) dessen Direktor er ist.
  • Die wenigen transnationalen Medienprojekte in Europa (vom wunderbaren ARTE abgesehen) sind gescheitert und/oder amerikanischen Ursprungs. Das Internet bietet hingegen produktive Nischen: siehe etwa das mehrsprachige Onlineportal Cafe Babel.
  • Doch wie steht es mit dem Europa in der Presse. Nie wurde so viel über das Europa der EU geschrieben wie seit der Wirtschaftskrise. Dennoch heisst es, dass die Anzahl der EU-Korrespondenten in Brüssel seit 2005 drastisch um ein Drittel abgenommen hat. Das schlägt sich wohl nicht positiv auf die Qualität der EU-Berichterstattung nieder. Wer zu diesen Dingen am Laufenden sein will der besuche Das Beste aus Europas Presse.
  • Die Mehrsprachigkeit ist einer der Gründe warum es so schwierig ist einen gemeinsamen öffentlichen Raum in Europa herzustellen. Zu den europarechtlichen und europapolitischen Implikationen siehe das EDAP paper 1/2005 Die Sprache und der Binnenmarkt im Europa der EU: Eine kleine Beziehungsaufstellung in 10 Punkten.
  • Die European Diversity and Autonomy Papers wurden anlässlich der EU Osterweiterung am 1. Mai 2004 gegründet, um sich wissenschaftlich der Einheit in Vielfalt im Europa der EU zu widmen. Mittlerweile sind bereits weit über 40 EDAPs erschienen.
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